Super Trails, atemberaubende Landschaft und gutes Essen – so lässt sich unsere Zermatt-Premiere zusammenfassen.
Hört man Zermatt, so denkt man in erster Linie an Touristen, Skifahren und natürlich das Matterhorn. Es dauerte immerhin 30 Jahre, bis wir als Schweizer uns von der überwältigenden Kulisse rund um „ds’Horu“ in den Bann ziehen lassen durften. Unserer Leidenschaft für das Mountainbike sei Dank! Das prächtige Wetter und die herbstliche Vegetation trugen zu einem unvergesslichen Tag auf den Trails in Zermatt bei. Die Gornergratbahn führte Mensch und Bike bequem ab Dorfkern auf den Gornergrat. Mit einer Höhe von 3’089 m ü.M. der perfekte Ausgangspunkt für zahlreiche erstklassige Singletrail-Abfahrten zurück nach Zermatt.
Wir haben zwei Touren unter die Räder genomment, welche sich gut an einem Tag kombinieren lassen:
Tour Riffelsee – Moostrail
Länge 12.6 km – 1600 m Trail down 140 m up
Der erste Teil des Trails führt durch sehr alpines Gelände. Der Weg ist grösstenteils bis auf zwei drei technische Stellen gut fahrbar. Für fortgeschrittene Fahrer stellen diese aber kein Problem dar. Beim Riffelsee lohnt sich ein kurzer Zwischenstopp. Man geniesst von hier einen atemberaubenden Blick auf das Matterhorn, Spiegeleffekt im Riffelsee inklusive. Danach wird der Trail flowiger und führt via Riffelberg bis zur Riffelalp hinab. Über eine steile und technische Sektion erreicht man schliesslich Schweigimatten, von wo man den Moostrail unter die Räder nehmen kann. Der Moostrail ist eine angelegte Bikestrecke vom Typ Flow-Trail mit Anliegern und kleinen Sprüngen. Der Trail ist praktisch für jedermann/frau fahrbar und bereitet bei entsprechender Geschwindigkeit extrem Spass.
Wer nach dieser langen Abfahrt einen kleinen Hunger verspürt und den kurzen, aber heftigen Anstieg nicht scheut, sollte im Restaurant Blatten einkehren. Das Restaurant befindet sich in mitten einer schön gelegenen und ruhigen kleinen Alp. Das Essen schmeckt vorzüglich und die Bedienung ist äusserst freundlich. Natürlich führt ab Blatten ein Singletrail zurück nach Zermatt. Aber Achtung: Ein Abschnitt auf der rechten Talseite hat es ziemlich in sich. Je nach Bike, Witterung oder Tagesform, empfiehlt es sich abzusteigen und das Bike für ein kurzes Stück zu schieben. Es wäre schade, wenn der Tag schon nach der ersten Abfahrt unfreiwillig endet.
Tour Grünsee – Europaweg – Täsch
Länge 19 km – 2100 down, 448 up
Die perfekte Tour um den Tag ausklingen zu lassen. Im oberen Teil kommen vor allem die Fans von alpinem Gelände auf ihre Kosten. Bis zum Grüensee runter gibt es einige Spitzkehren zu bezwingen. Entlang der eindrücklichen Seitenmoräne des Findelgletschers erreicht man nach einem Anstieg von rund 250 hm die Bergstation Blauherd. Ab da führt ein flowiger Trail bis zum Europaweg. Nach einem kurzen Gegenanstieg folgt man dem Europaweg talauswärts. Der Trail ist mehrheitlich einfach zu fahren, doch sollte man bei einzelnen Stellen den gesunden Menschenverstand walten lassen. Die Abfahrt hinunter nach Täsch wird nochmals etwas steiler und technischer. In den Täsch gelangt man per Zug entweder wieder zurück nach Zermatt oder aber zurück ins Alltagsleben des Mittellandes.
Fazit: Warum nur liessen wir uns so lange Zeit, für einen Abstecher nach Zermatt? Das Matterhorn bietet nicht nur etwas für die Klischee-Touristen, sondern lässt das Biker-Herz definitiv höher schlagen. In Zermatt lassen sich problemlos mehrere Tage auf dem Sattel verbringen, ohne einen Trail zweimal zu befahren. Keine Frage, wir kommen wieder!